Messenger: Kostenlos? Klar, aber bitte mit allem Drum und Dran!
Wir leben im Zeitalter der kostenlosen Angebote. Streamingdienste versorgen uns mit endlosen Unterhaltungsmöglichkeiten, Social Media hält uns über das Leben anderer auf dem Laufenden und Google beantwortet nahezu jede Frage, die uns einfällt – alles umsonst. Na ja, fast. Denn natürlich finanziert sich das alles irgendwie.
Es ist schon erstaunlich, wie schnell wir uns daran gewöhnt haben, dass hochwertige Inhalte einfach so zur Verfügung stehen. Kaum jemand regt sich mehr auf, wenn er im Supermarkt für einen Handkäs mehr bezahlen muss, aber wehe, ein Nachrichtenportal verlangt einen kleinen Betrag für exklusive Artikel. Dann ist die Aufregung groß. Und bei der Idee, dass Facebook oder Co. vielleicht irgendwann Geld für ihre Dienste verlangen könnten, schlagen die Wellen erst recht hoch. Dabei wird immer wieder der Begriff der "Datenkrake" bemüht.
Aber mal ehrlich: Ich habe mir vor Kurzem den Messenger Threema zugelegt und dafür sogar bezahlt. Warum? Weil mir Datenschutz wichtig ist und Threema in dieser Hinsicht deutlich besser abschneidet als die großen Player. Nur leider nutzt kaum jemand diesen Messenger.
Dabei wäre die Lösung so einfach: SMS. Seit Jahrzehnten gibt es diesen Dienst, der sogar strengsten Datenschutzrichtlinien unterliegt. Und selbst mit einem einfachen Tastenhandy funktioniert er. Aber natürlich kostet SMS Geld, und das ist vielen offenbar zu viel verlangt. Deswegen wurde auch nicht weiter an diesem Standard entwickelt.
Wir wollen alles umsonst, aber gleichzeitig erwarten wir höchste Qualität und Datenschutz. Das ist ein Widerspruch, der sich so einfach nicht auflösen lässt. Vielleicht sollten wir uns alle mal wieder bewusst machen, dass gute Dinge ihren Preis haben und dass es okay ist, für etwas zu bezahlen, das uns wirklich wichtig ist.
Was denkt ihr darüber?
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