Von der Hoffnung, dass Dinge klappen und der klappernden Mühle am rauschenden Bach

Warum wir weniger auf Hoffnung setzen sollten und stattdessen Visualisierung und Fähigkeiten ins Zentrum stellen

Jeder von uns kennt diese Momente: Wir befinden uns in einer Situation, die wir nicht vollständig kontrollieren können, und unser letzter Anker ist das Vertrauen auf das Schicksal oder einfach die Hoffnung, dass alles schon irgendwie klappen wird. Ob es der Sprint zum Bahnhof ist, bei dem wir hoffen, der Verkehr möge gnädig sein, oder die Klassenarbeit, bei der der Schüler mit Halbwissen hofft, irgendwie eine ausreichende Note zu schaffen – dieses Prinzip der „Hoffnung“ begleitet uns in vielen Bereichen des Lebens.

Doch was passiert wirklich, wenn wir uns nur auf das Glück oder den Zufall verlassen? Oft sind die Hindernisse auf unserem Weg nicht nur vorhersehbar, sondern auch vermeidbar – wenn wir bereit wären, uns bewusster und realistischer auf die Situation vorzubereiten. Statt zu hoffen, dass der Verkehr uns nicht aufhält, könnten wir im Voraus die Zeit besser kalkulieren, mögliche Staus einplanen oder alternative Wege finden. Statt mit Halbwissen in eine Prüfung zu gehen, könnten wir gezielter lernen, indem wir unsere Stärken und Schwächen reflektieren und verbessern.

Die Illusion der Kontrolle und der Zufall als Komfortzone

Meine eigene Erfahrung zeigt mir, dass ich in solchen Situationen nach einem dieser zwei Worte greife: „Gottseidank“ oder „Scheiße!“. Beide Reaktionen zeigen, dass ich das Geschehen letztlich dem Zufall überlassen habe. Doch warum tun wir das? Warum hoffen wir, anstatt aktiv unsere Fähigkeiten einzusetzen? Eine mögliche Antwort liegt in unserer menschlichen Natur: Oft wollen wir uns nicht eingestehen, dass wir überfordert sind oder dass wir in bestimmten Situationen nicht optimal vorbereitet waren. Stattdessen geben wir uns dem Zufall hin – im Glauben, dass das Unvorhersehbare uns von der Verantwortung entbindet.

Oft geht es in diesen riskanten Situationen nicht um bloße Kleinigkeiten, sondern um Entscheidungen von existenzieller Bedeutung. Das macht es umso gefährlicher, wenn wir uns zu sehr auf Hoffnung stützen, anstatt die Kontrolle über das, was wir beeinflussen können, zu übernehmen.

Warum Visualisierung und realistische Planung uns erfolgreicher machen

Es mag uns schwerfallen, doch die Lösung liegt nicht darin, unsere Risikobereitschaft blind zu fördern. Stattdessen sollten wir uns auf Visualisierung und Planung stützen. Visualisierung bedeutet, sich nicht nur das gewünschte Ergebnis vorzustellen, sondern auch die Hindernisse, die auf dem Weg dahin auftauchen könnten. Diese mentale Vorbereitung hilft uns, klarer zu denken, gezielter zu handeln und realistische Entscheidungen zu treffen.

Unsere Fähigkeiten sind der Schlüssel dazu. Wenn wir uns ehrlich mit unseren eigenen Stärken und Schwächen auseinandersetzen, können wir Pläne entwickeln, die wirklich zu uns passen. Anstatt uns auf Hoffnung zu verlassen, sollten wir gezielt daran arbeiten, unsere Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern. Das gibt uns nicht nur die Kontrolle über den Verlauf der Dinge zurück, sondern macht uns langfristig auch erfolgreicher.

Warum sind wir so risikobereit?

Aber warum sind wir so risikobereit? Vielleicht liegt es daran, dass viele von uns keine „Spießer“ sein wollen, die im Leben stets alles richtig machen. Wir glauben, dass das Spiel mit dem Risiko irgendwie aufregender oder „echter“ ist. Doch was wir dabei übersehen, sind die Folgen, die unsere riskanten Entscheidungen nicht nur für uns, sondern auch für unsere Mitmenschen haben können. Fehlende Vorbereitung und das Vertrauen auf den Zufall können Stress, Unsicherheit und sogar Schaden anrichten.

Der Weg zu einem ruhigeren und erfolgreicheren Leben

Wenn wir beginnen, Hoffnung durch eine klare Vision und konkrete Pläne zu ersetzen, werden wir nicht nur gelassener, sondern auch erfolgreicher. Ein bewusster Umgang mit unseren Zielen und Fähigkeiten führt uns zu besseren Entscheidungen, mehr Zufriedenheit und weniger Stress. Es erfordert zwar mehr Arbeit und Ehrlichkeit mit uns selbst, aber der Gewinn an Lebensqualität und Erfolg ist den Aufwand wert.

Am Ende bedeutet weniger Hoffen und mehr Planen, dass wir uns den Herausforderungen des Lebens stellen, anstatt sie dem Zufall zu überlassen – und das macht den Unterschied zwischen einem chaotischen und einem erfüllten Leben.

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